Aufgrund der hohen Beständigkeit des Werkstoffes sind Schäden an „Saturnblei“-Bauteilen die Ausnahme. Sind materialbedingte Eigenschaften aber unbekannt oder werden missachtet, so kann dies schnell zu Schäden durch Verarbeitungsfehler führen. Am häufigsten sind Schäden durch Behinderung temperaturbedingter Längenänderungen.
Verlegung von zu großen Einzelstücken
Einzelne Bahnen sind in der Größe zu begrenzen, damit thermisch bedingtes Ausdehnen und Schrumpfen keine Deformationen verursachen (Materialstärke 1,25 mm = maximale Länge 1.000 mm). Bei der im Bauwesen üblichen Temperaturdiffrerenz von -20°C bis +80°C, also von 100° Kelvin, variiert die Länge eines 1.000 mm langen Bleiblechs um knapp 3 mm. Aufstauchungen führen häufig zu Rißbildungen. Aus den anfänglichen Rissen werden später Löcher. Grundsätzlich gilt: Je dicker die Materialstärke ist, um so größer kann der Zuschnitt gewählt werden.
Zu starre Befestigungen und Verbindungen
Die Befestigung darf die Wärmeausdehnung des Metalls nicht beeinträchtigen, sonst kann es zu Aufbeulungen kommen, die manchmal zu Rißbildungen führen. Der doppelte Stehfalz wird bisweilen so eng zusammengepresst, dass im Überlappungsbereich eine unbewegliche, starre Verbindung entsteht, die thermisch bedingte Längenänderungen nicht mehr zuläßt. Es kommt zu querwellenförmigen Aufstauchungen.
Verfärbungen durch falsche Lagerung
Saturnblei muss während des Transportes und während der Lagerung vor Regen und Tauwasser geschützt werden. Dies gilt auch für die Lagerung auf der Baustelle. Regen- und Tauwasser, welches zwischen die Bleibleche gelangt, verursacht bräunliche Verfärbungen.