Eine sichere Fugenabdichtung an Dach und Fassade ist ebenso
wichtig wie knifflig. Bleiwolle hat sich als universelles
Dichtungsmaterial speziell für stark beanspruchte Fugen
bewährt. Der Werkstoff erfordert im Prinzip keine Wartung.
Köln, 3. Februar 2015 – Anschlussfugen an Dach und Fassade
müssen extremen witterungsbedingten und bauphysikalischen
Belastungen trotzen. Die Folge: Leicht bilden sich Risse in den
Fugen und werden zum Einfallstor für Feuchtigkeit. Es drohen
massive Schäden an der Bausubstanz. Abhilfe kann oft nur eine
intensive Wartung bieten.
Bei immer mehr Bauprojekten kommt
Bleiwolle als Abdichtungsmaterial zum Einsatz, nicht nur im
Denkmalschutz. Der Werkstoff dichtet Spalten und Fugen
unterschiedlicher Art zuverlässig ab und stellt seine Stärken
insbesondere bei sensiblen Anschlussfugen unter Beweis. Mit
einer Dichte von bis zu 11 kg/dm3 gewährleistet Bleiwolle eine
sehr hohe Stabilität. Das Baumetall bildet eine homogen
abdichtende Sperrschicht, die dauerhaft UV-stabil und
witterungsbeständig ist. Ganz wichtig: Bleiwolle passt sich den
Bewegungen anderer Baustoffe an und gleicht sie aus. Einmal
abgedichtet, bieten Bleifugen jahrzehntelangen Schutz.
Für den Einsatz von Bleiwolle gelten klare Verarbeitungsregeln.
Zunächst müssen Handwerker sicherstellen, dass der Untergrund
und die Kanten der Fugen hinreichend stabil sind. Die
Fugenabmessung ist so zu wählen, dass die Fugen immer doppelt so
tief wie breit sind, wobei die Fugentiefe mindestens 2,5
Zentimeter betragen sollte. Dann wird die Bleiwolle zu einem
Strang gedreht, in die Fuge eingelegt und gleichmäßig verstemmt.
Dies sollte in einem Arbeitsgang erfolgen, da Bleiwolle in sich
eine homogene Masse bildet und sich nur schwer mit neuen Fäden
verbindet. Deshalb sollten Verarbeiter die Füllmenge im Vorfeld
sorgfältig abschätzen und im Zweifelsfall mehr Material
einplanen. Abschließend wird die Fugenoberfläche mit einem
stumpfen Meißel geglättet und überstehendes Füllmaterial mit
einem Schabeisen entfernt.
Über den Fachhandel sind Zöpfe mit feiner oder grober Bleiwolle
erhältlich. Fäden aus feiner Bleiwolle greifen eng ineinander
und verdichten sich sehr gut zu einer homogen Füllung. Dies kann
die Abdichtung schmalerer Fugen erleichtern. Fäden aus grober
Bleiwolle hingegen verhaken sich besonders gut und lassen sich
leicht verstemmen, was bei breiteren Fugen von Vorteil sein
kann. Grundsätzlich erzielen beide Ausführungen der Bleiwolle
gleichwertige Ergebnisse und können nach persönlicher Vorliebe
eingesetzt werden.
Foto: Verstemmen von Bleiwolle (Copyright: Saturnblei)
Die Gütegemeinschaft Saturnblei e.V. ist die zentrale Vereinigung von Walzbleiproduzenten und Vergabestelle des RAL-Gütesiegels „Saturnblei“ (www.saturnblei.de). Der Verband bietet technische Unterstützung in allen Anwenderfragen und qualifiziert Handwerker und Architekten weiter. Am bundesweiten Schulungsangebot der Gütegemeinschaft nehmen jährlich rund 500 Fachkräfte teil. Interessenten können sich online anmelden oder für neue Termine vormerken lassen.
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