Kein Metall ist so schwer wie Walzblei. Deshalb verfügen alle Bleiverwahrungen bereits über eine sehr hohe Grundstabilität. Indirekte und direkte Befestigungen sorgen für einen dauerhaften Halt, ohne dass Klebstoffe zum Einsatz kommen.
Köln, 26. Mai 2014 – Mittagshitze, Nachtfrost und Starkstürme: Dachwerkstoffe müssen extremen Wetterbedingungen trotzen. Besonders stark werden Übergänge und Anschlüsse beansprucht. Hier treten erhebliche Materialspannungen auf. Leicht kommt es zu Aufplatzungen oder Rissen, die feuchtigkeitsbedingte Schäden an der Unterkonstruktion nach sich ziehen. Deshalb ist ein gleichermaßen robuster wie dehnungsfähiger Werkstoff gefragt.
Viele Handwerker greifen auf den Werkstoff Walzblei zurück. Das Material nimmt die Bewegungen anderer Baumaterialen auf und gleicht sie aus. Es ermöglicht spannungsfreie Ausführungen in Kombination mit allen gängigen Dachwerkstoffen. Der Werkstoff wird mit Treibwerkzeugen präzise dem Untergrund angepasst. Durch das hohe Eigengewicht besitzt Walzblei eine sehr hohe Grundstabilität. Auf Klebstoffe kann grundsätzlich verzichtet werden, was eine Verlegung bei jedem Wetter ermöglicht.
Walzblei wird sowohl direkt als auch indirekt mit der Deckunterlage befestigt. Die Befestigung auf der Unterkonstruktion muss das Eigengewicht und die Windlasten sicher aufnehmen. Gleichzeitig darf die Befestigung die thermisch bedingten Bewegungen des Metalls nicht einschränken.
Bleibleche werden an der oberen Kante
mit Nägeln auf der Unterkonstruktion befestigt. Neben Nägeln aus
Kupfer oder Messing kommen auch andere Stifte aus nichtrostendem
Stahl in Betracht. Der Kantenabstand sollte mindestens 25
Millimeter betragen. Die einzelnen Nägel sollten einen Abstand
von rund 75 Millimetern aufweisen. Bei größeren Formaten und
Materialdicken sind bis zu drei Nagelreihen erforderlich, die in
einem Abstand von etwa 25 Millimetern angebracht werden. Die
Befestigung in Mauerwerksfugen erfolgt mit Bleiwolle, Bleikeilen
oder Mauerhaken. Die Mauerwerksfugen müssen doppelt so tief wie
breit sein.
Die Befestigung der seitlichen und unteren Kanten einer Schare erfolgt in der Regel indirekt. Die einzelnen Bleibleche werden mit der traditionellen Falztechnik längs- und querseitig miteinander verbunden. Die Befestigung erfolgt mittels Haften mit einer Breite von mindestens 50 Millimetern. Sie werden mit Schrauben direkt auf der Deckunterlage angebracht. Im Überlappungsbereich dürfen keine Hafte zum Einsatz kommen, um thermisch bedingte Dehnungen nicht einzuschränken. Fachgerecht verarbeitet sind Befestigungen mit Walzblei wartungsfrei und erfüllen über viele Jahrzehnte ihren Zweck.
Foto: Befestigung Bleischare mit Nagelreihe (Copyright Saturnblei)
Die Gütegemeinschaft Saturnblei e.V. ist die zentrale Vereinigung von Walzbleiproduzenten und Vergabestelle des RAL-Gütezeichens „Saturnblei“ (www.saturnblei.de). Der Verband bietet technische Unterstützung in allen Anwenderfragen und qualifiziert Handwerker und Architekten weiter. Am bundesweiten Schulungsangebot der Gütegemeinschaft nehmen jährlich rund 500 Fachkräfte teil. Interessenten können sich online anmelden oder für neue Termine vormerken lassen.
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